Videoannotation in den Wissenschaften – Herausforderungen und Perspektiven (Workshop, Potsdam 16. & 17.11.2017)
News from Nov 06, 2017
Am 16./17. November 2017 wird die Nachwuchsgruppe ihren ersten jährlichen Workshop veranstalten. Der filmanalytischen Perspektive des Projektes folgend, wird sich der Workshop mit den Herausforderungen und Perspektiven der Videoannotation als Instrument der Wissenschaften befassen. Darunter verstehen wir weit mehr als eine Methodendiskussion – ruft doch bereits eine grundlegende Reflexion der analytisch orientierten Videoannotation bereits zentrale theoretische Fragen mit Blick auf das audiovisuelle Bild auf.
Für die aktuelle Filmwissenschaft stellt sich zusätzlich die Herausforderung, analytische Beschreibungen für andere Analysten nachvollziehbar und nutzbar zu machen. Aber selbstverständlich suchen auch andere Wissenschaftsfelder nach Methoden der präzisen Bezugnahme auf audiovisuelles Bewegtbild – von historischen Untersuchungen, die Filmmaterial mehr und mehr als Quellenmaterial miteinbeziehen, bis zu neurowissenschaftlichen Projekten, die Filme als komplexen und stark affizierenden Stimulus einsetzen. Die drastisch veränderten Möglichkeiten digitaler Forschungswerkzeuge haben in den letzten Jahren, nicht zuletzt im Feld der Digital Humanities, verschiedene Projekte mit unterschiedlichen Herangehensweisen dazu inspiriert, neue Wege der Annotation audiovisuellen Materials auszuloten.
Doch wo genau liegen eigentlich die genuinen epistemologischen Fluchtlinien eines digitalen analytischen Zugriffs auf einzelne Sequenzen und deren Gestaltung? Wo und wie schafft Videoannotation Einsichten, die exemplarisch-hermeneutische oder experimentelle Forschung nicht bzw. nicht allein zu leisten vermag? Diesen Leitfragen folgend, möchten wir im zweitägigen Programm des Workshops Raum schaffen für Rückblicke, Reflexionen und Ausblicke im Hinblick auf Videoannotation als wissenschaftliches Erkenntnisinstrument.
Um diesem thematischen Anspruch auch über intrinsische Projektzusammenhänge hinaus gerecht zu werden, möchten wir während des Workshops zum einen ausgewählte Projekte und Initiativen aus dem geistes-, sozial- und naturwissenschaftlichen Bereich in den Dialog bringen, welche auf Videoannotation zurückgreifen. Zum anderen soll – dem interdisziplinären Zuschnitt der Nachwuchsgruppe folgend – dezidiert auch die Perspektive der Computational Sciences auf Methoden und Epistemologie der Videoanalyse dargelegt werden. Auf diese Weise soll der Workshop Videoannotation in den Wissenschaften – Herausforderungen und Perspektiven einen transdisziplinären Dialog zur Film- und Videoanalyse mit digitalen Methoden befördern, den wir über die verschiedenen Veranstaltungen der bis Ende 2020 laufenden Nachwuchsgruppe pflegen und vertiefen werden.
Wir freuen uns Impulsvorträge von Dr. Adelheid Heftberger (Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften), Dr. Daniel Klug (Universität Basel), Jun.-Prof. Dr. Michael Hanke (Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg), Dr. Olivier Aubert (Université de Nantes, Entwickler der Video-Annotationssoftware ADVENE) und Joscha Jäger (selbstständiger Entwickler) ankündigen zu dürfen.
16. & 17. November 2017 am Hasso- Plattner-Institut für Digital Engineering in Potsdam.
Impulsvorträge (in deutscher oder englischer Sprache) von 15- 30min Länge mit anschließender Diskussion.
Termin: 16.11 (13:45–18:00 Uhr) & 17.11 (10:00–14:15 Uhr)
Ort: Hasso-Plattner-Institut, Potsdam (Hauptgebäude).
Teilnahme ausschließlich bei vorheriger Anmeldung bei jasper.stratil@fu-berlin.de.